Das Jobprofil Compliance Officer

Der Compliance Officer ist zentraler Knotenpunkt in einer gut organisierten Compliance Organisation und hat ein breites Spektrum an Aufgaben.

Was macht ein Compliance Officer?

Der Compliance Officer ist die Personifikation der Regelkonformität. Das ultimative Ziel des Compliance Officer ist es geltende Rechtsvorschriften und Standards einzuhalten. Der Compliance Officer ist zudem innerhalb des Unternehmens das Gesicht für Compliance Themen und dadurch in der Pflicht eine Vorbildfunktion auszuüben. Inzwischen ist Compliance schon lange nicht mehr nur das Erfüllen von Auflagen.

Eine gut organisierte Compliance Organisation setzt sich nämlich nicht nur aus dem Befolgen von Vorschriften und Ausfüllen von Formularen zusammen, sondern ist vielmehr eine Frage der Einstellung und der Unternehmenskultur. Stark ausgeprägte Compliance Strukturen bringen einen großen Wettbewerbsvorteil. „Als Compliance Officer arbeitet man mit verschiedenen Stakeholdern enger zusammen und prägt die Strategie des Unternehmens. Compliance ist mittlerweile in vielen Unternehmen ein fixer Bestandteil des Managements“, sagt Kristof Wabl, Partner im Bereich Forensic Services bei PwC.

Lehrgang zum Compliance Officer

Wie wird man zertifizierter Compliance Officer?

Um zertifizierter Compliance Officer zu werden, muss man einem bestimmten Kompetenzprofil entsprechen. Die Inhalte dieses Profils lassen sich in mehrere Teile gliedern, dazu gehören insbesondere:

  • Elemente des Compliance Managements,
  • Compliance als Führungsaufgabe,
  • Compliance-Risiken,
  • Instrumente des Compliance Managements,
  • Implementierung eines Compliance-Management-Systems und
  • Compliance im Ernstfall- und Krisenmanagement.

Basierend auf diesen Inhalten sind 40 Nettostunden oder ein Nachweis von äquivalenten Ausbildungen und Praxiserfahrungen im Bereich Compliance Management vorzuweisen.

Sobald man die theoretischen und inhaltlichen Vorgaben erfüllt hat, muss man noch eine Prüfung ablegen, die sich in zwei Teile gliedert:

  1. das Verfassen einer schriftlichen Projektarbeit und
  2. eine mündliche Präsentation dieser Projektarbeit.
     

Der Compliance Lehrgang von Austrian Standards beinhaltet alle eben angeführten Vorgaben um sich als Compliance Officer zertifizieren lassen zu können.

 

Was ist ein Compliance Beauftragter?

Ein Compliance Beauftragter bzw. Compliance Officer ist die Ansprechperson, wenn es um Konformität mit Gesetzgebung, internen und externen Regelwerken und Themen wie Kapitalmarkt, Risikomanagement oder Datenschutz geht. Wenn man sich die Aufgaben eines Compliance Officer ausführlicher ansieht, dann gehören dazu Themen wie:

  • die Betreuung von Compliance-Management-Systemen (CMS) und die Durchführung von Risk Assessments,
  • die Erstellung von internen Richtlinien, Schulungen bis zu Berichtspflichten und
  • Einhaltung von sowohl gesetzlichen als auch Branchen Standards.

Bei diesem breiten Aufgabenfeld ist klar, dass ein Unternehmen ohne einen Compliance Officer nur schwer auskommt.

Für Ihren beruflichen Aufstieg

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Wer ist für Compliance zuständig?

Obwohl sich die Verantwortung für Compliance Management an die Geschäftsleitung von Unternehmen richtet, kann man zweifelsfrei sagen, dass Compliance absolut jeden betrifft. Es ist wichtig, dass Compliance als Thema von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mitgetragen wird, insbesondere von der Unternehmensleitung.

Das Grundprinzip „Tone from the Top“ hat hier einen hohen Stellenwert. Führungskräfte und Management sind aufgerufen, als Vorbilder alle Maßnahmen und Wertvorstellungen aktiv mitzutragen.

 

Wer haftet für Compliance-Verstöße?

Wer für Compliance-Verstößen die Haftung übernimmt und wie diese sich äußern ist sehr fallabhängig. Natürlich sind Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsführung für Compliance-Verstöße haftbar, aber auch Compliance Officer können sich durch Fehlverhalten haftbar machen. Im Siemens Neubürger-Urteil vom Landgericht München wurde die Haftung eines Vorstandes wegen mangelnder Umsetzung eines geeigneten Compliance-Management-Systems mit Schadenersatz in der Höhe von EUR 15 Millionen sanktioniert.