Austrian Standards Jahresbericht 2020
Damit eins zum anderen passt: Voller Innovationskraft im Jubiläumsjahr
Vorwort

© Julian Schmidt

DDr. Elisabeth Stampfl-Blaha
Managing Director

o. Univ.Prof. DDr. Walter Barfuß
Ehrenpräsident
2020 war ein Jahr wie kein anderes. Es hat uns gezeigt, wie schnell Systeme ins Wanken kommen können, aber auch, wie wichtig es ist, gemeinsame Lösungen zu finden. Die Standardisierung hat 2020 auf die nationalen und internationalen Anforderungen rasch reagiert und seine Reaktions- und Innovationsfähigkeit unter Beweis gestellt: Während der COVID-19-Pandemie wurden beispielsweise Standards z. B. zu Atemschutzgeräten, medizinischen Handschuhen oder Schutzkleidung kostenlos zur Verfügung gestellt. Außerdem konnte eine europäische Leitlinie zur Herstellung von Mund-Nasen-Schutz in wenigen Wochen neu auf den Weg gebracht werden.
Dass eine solche Lösungskompetenz deutlich eine österreichische Handschrift trägt, ist seit über 100 Jahren die Aufgabe von Austrian Standards. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass sich 2020 noch mehr Fachleute aus Österreich – über 4.500 – an der Gestaltung internationaler, europäischer und nationaler Standards beteiligten und damit die österreichische Stimme im Konzert der internationalen Standardisierung weiter stärkten.
2020 war auch das Jahr eines runden Jubiläums. 1920 gegründet, tragen wir seit 100 Jahren dazu bei, dass im Wirtschaftsleben – aber auch im Alltag – eins zum anderen passt. In der mit Ars Electronica gestalteten Jubiläumsausstellung „100 Jahre Austrian Standards – Zukunft gestalten“ geben wir einen Einblick in die faszinierende Welt der Standardisierung und machen Standards erlebbar.
Wenn Sie neugierig geworden sind, laden wir Sie herzlich ein, uns im „House of Standards and Innovation“ in der Heinestraße 38 zu besuchen. Die Ausstellung ist öffentlich zugänglich und kann kostenlos besucht werden.
Wir freuen uns auf Sie, unsere Türen stehen offen – analog und virtuell.
ANSEHEN, BLÄTTERN ODER SCROLLEN
Wir freuen uns, dass Sie mit unserem Jahresbericht in die Welt der Standardisierung eintauchen. Erleben Sie unsere Aktivitäten im Jahr 2020 in unterschiedlicher Form – Sie haben die Wahl:
- Sehen Sie sich rechts den Animationsfilm an.
- Blättern Sie sich durch die Präsentation (PDF).
Oder scrollen Sie sich einfach weiter unten durch die Inhalte des Jahresberichts.
2020 zeigte, dass die Standardisierung ein lebendiges Ökosystem aus Wirtschaft, Forschung, Innovation, Interessensvertretungen, Verwaltung und NGO ist.
Denn:
Standards sorgen dafür, Dass

...eins zum anderen passt

... Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen gefunden werden

... in Forschung und Wirtschaft eine gemeinsame Sprache gesprochen wird

... Innovationen besser gedeihen

... Vertrauen in Produkte und Dienstleistungen steigt

... Handelshemmnisse abgebaut werden und die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert wird
ausgewählte Aktivitäten im Jahr 2020


Ein Jahr im Schatten der Pandemie
Im europäischen Verbund wurden die Standards für die COVID-19-Bekämpfung rasch, kostenlos und digital zur Verfügung gestellt (Mund-Nasen-Schutz-Masken, Augenschutz, medizinische Handschuhe, Schutzkleidung etc.). Im Frühjahr 2020 gelang es, in Rekordzeit einen europäischen „Standard light“ zu den Mund-Nasen-Schutz-Masken (MNS) zu entwickeln. Zudem wurden Standards für Beatmungsgeräte auf den Weg gebracht.

Bei Forschung und Innovation
… spielen Standards eine immer maßgeblichere Rolle. Wir engagierten uns 2020 in 12 europäischen Forschungs- und Innovationsprojekten. Themen waren u. a. Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe aus Abfall, Sensortechnologien für autonomes Fahren oder Entschlüsselung bisher nicht verfügbarer mobiler Daten .

2020 ermöglichten wir Know-how-Transfer
… in länderübergreifenden Consulting-Projekten. Wir schlossen die Twinning-Kooperation mit der Ukraine erfolgreich ab. Ein Projekt, um die Ukraine näher an die europäischen und internationalen Standardisierungsprozesse heranzuführen. Nur eines von über 40 Consulting-Projekten, die wir in den letzten 25 Jahren durchgeführt haben.

Wir machen Standards erlebbar
… z. B. in der interaktiven Jubiläumsausstellung „100 Jahre Austrian Standards – Zukunft gestalten“. Sie wurde gemeinsam mit ARS Electronica gestaltet und im September 2020 von Wirtschaftsministerin Dr. Margarete Schramböck eröffnet. Die Ausstellung ist öffentlich zugänglich und kann kostenlos besucht werden.
Das Jahr 2020 in Zahlen


4.512 österreichische Fachleute
… engagierten sich 2020 in der Standardisierung – mehr als je zuvor.

2.274 Organisationen
… aus unterschiedlichen Disziplinen und Branchen
entsandten ihre Fachleute in die Standardisierung.
Der KMU-Bereich macht mittlerweile über 50%
aller Organisationen aus.

2020 reduzierte sich durch Harmonisierung
… weiterhin die Gesamtanzahl aller Standards.
2020 gab es 22.678 Standards in Österreich
- davon wurden 93% auf europäischer und
- internationaler Ebene entwickelt
- nur noch knapp 7% sind rein nationale ÖNORMEN
- 84 neue rein nationale ÖNORMEN wurden veröffentlicht

1.048 digitale Meetings – allein bei Austrian Standards
Alle Treffen von Komitees und Arbeitsgruppen –
national, europäisch (CEN/ETSI) und international (ISO) –
wurden seit März 2020 erfolgreich digital durchgeführt.

Die österreichische Mitarbeit
… wurde auf internationaler Ebene (ISO) gesteigert –
von 81% auf 84%.
… blieb auf europäischer Ebene (CEN)
weiterhin bei 100%.

Standardisierungsthemen sind dabei vielfältig
Ein paar Beispiele:
- Nachhaltigkeit
- Barrierefreiheit
- Smarte Technologien
- Digitale Transformation

Neue Komitees?
2020 u.a. zu folgenden Themen gegründet:
- Hyperloop Systeme
- Biodiversität
- Lithium
ERFOLGSENTWICKLUNG
… von Austrian Standards International. Der Jahresvergleich der Jahre 2016 – 2020 zeigt ein über die Jahre relativ ausgeglichenes und stabiles Ergebnis. Der Jahresfehlbetrag kann mittels Rücklagenverwendung abgedeckt werden.
Werte in 1.000 EUR


Erträge und Aufwand 2020
Die Erträge 2020 setzen sich zusammen aus Nettoerträgen (rd. € 7,4 Mio.), Förderungen (rd. € 1,7 Mio.) und Finanzerfolg (rd. € 0,9 Mio.). Der Aufwand 2020 ergibt sich aus Personalaufwand (rd. € 4,2 Mio.), sonstigen betrieblichen Aufwendungen (rd. € 5,5 Mio.), Abschreibungen (rd. € 0,5 Mio.) und variablen Aufwendungen (rd. € 0,1 Mio.).
Wir bieten
… verschiedenste Dienstleistungen an. Diese Aktivitäten finanzieren das Standardisierungssystem zu rund 92%. Rund 8% stammen aus pauschalen Beiträgen (Bund, Länder, WKO).

Über Austrian Standards

Wir sind Teil eines internationalen Netzwerks
… mit Partnerorganisationen aus 165 Ländern.
Austrian Standards ist Mitglied von

Wir haben rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Wir reden nicht nur über Diversität, wir leben sie auch:
- 12 Nationen
- 20 Sprachen
- ausgewogenes Geschlechterverhältnis
- unterschiedliche Ausbildungen und Abschlüsse an Fachhochschulen bzw. Universitäten

Wir alle sorgen dafür
… dass Österreich stark in der internationalen Standardisierung vertreten sein kann und Zukunftsthemen aktiv mitgestaltet.
Unser Ziel – dabei zu unterstützen:
- Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden
- mehr Innovationen zu ermöglichen
- die Wettbewerbs- und Exportfähigkeit der österreichischen und europäischen Wirtschaft zu steigern

Unsere Kernkompetenzen
- Dialog zwischen Stakeholdern fördern
- Zugang zu einem weltweiten Netzwerk eröffnen
- Know-how aus der ganzen Welt nach Österreich bringen
- Fachwissen aufbereiten
- berufliche Weiterbildung fördern
- Zertifizierungsmodelle entwickeln
Wir bedanken uns bei allen Expertinnen und Experten in unserem Netzwerk und unseren Partnerorganisationen. Sie alle sorgen mit ihrem Fachwissen dafür, dass Lösungen für Probleme gefunden werden, „eins zum anderen passt“ und Standards beschreiben, „how good looks like“.
Noch nicht genug? Entdecken Sie auf unserer Website mehr über unser vielseitiges Leistungsportfolio.
Ihr Austrian Standards Team