100 Jahre Austrian Standards

Austrian Standards feierte am 23. September 2020 den 100. Geburtstag!  

Dies nahmen wir zum Anlass, mit einer interaktiven Jubiläumsausstellung im „House of Standards“ in der Heinestraße 38 zu feiern. Die Ausstellung wurde von Ars Electronica (Linz) gestaltet und zeigt die Entstehung und die Anwendung von Standards in der Praxis. 

„Sicherheit, Vertrauen, Innovation und Diversität“ sind die Hauptbotschaften unseres Jubiläumsjahrs. Diese Aspekte wurden in Exponaten und Veranstaltungen beleuchtet sowie unterhaltsam und attraktiv präsentiert. Vieles gab es in unserer Ausstellung zu 100 Jahren Austrian Standards dank interaktiver Elemente zu entdecken. Die von Ars Electronica gestaltete Skulptur eines sogenannten Penrose-Dreiecks lud dazu ein, mehrere Dimensionen der Normung kennenzulernen. In einem „neuronalen Netz“ konnte man ausprobieren, wie Wissen miteinander verknüpft ist und aufeinander Bezug nimmt. Anhand einer bebilderten Timeline konnte man einen Gang entlang historische Ereignisse aus der Welt der Standardisierung Revue passieren lassen. Diese und weitere Installationen wurden einem größeren Publikum in angemeldeten Führungen und bei der „Langen Nacht der Forschung“ zugänglich gemacht.

Zukunftsthemen und gesellschaftliche Relevanz

Im Rahmen von „100 Jahre Austrian Standards – Zukunft gestalten“ wurde gezeigt, was Standards überhaupt sind, wo sie gefunden werden können, welche Rolle sie in unserer Gesellschaft spielen und wie sie sich über die letzten 100 Jahre entwickelt haben. Die mit Ars Electronica und „Come in“ gestaltete Ausstellung präsentierte in zahlreichen interaktiven Installationen die Geschichte der Standardisierung, bot Einblicke in ausgewählte Standards und zeigte Zukunftsthemen auf.

 

„Sicherheit, Vertrauen, Innovation und Diversität“ – die Hauptbotschaften des Jubiläumsjahrs begrüßten unsere Gäste auf dem Weg ins Meeting Center im 1. Stock. Dort, wo nationale und internationale Normungsgremien tagen, Seminare abgehalten werden und Veranstaltungen stattfinden, startete der Rundgang in die Welt der Standards. 

 

Ausstellung

Wir freuen uns, dass Sie mit uns in die Welt der Standardisierung eintauchen. Erleben Sie unsere Aktivitäten des Jubiläumsjahres und schauen Sie sich weiter unten die vielen Ausstellungsstationen an.

Hot Topics 2020

Bei unseren LED-Walls bekommen Sie einen ersten Eindruck zu unserem Partnernetzwerk im Jubiläumsjahr.  Ein Netzwerk, um die Zukunft zu gestalten – das sich weiter und weiter ausbauen wird.

Interaktive Wand

Bei unserer interaktiven Wand ist „Touch the Future“ das Stichwort. Viele Themen in der Standardisierung beschäftigen sich mit nachhaltigen Lebensmodellen.

Wir sehen drei Bereiche, wo Standards die Zukunft gestalten: „Future Mobility“, „Sustainable Living“ und „Smart City“.

Die Stadt und Illustrationen werden mit Berührungen zum Leben erweckt.

 

Ein paar Themen sind:

Eine Vision für die Fortbewegung in der Zukunft. In der Standardisierung gerade topaktuell: 2020 wurde ein Komitee in der Europäischen Standardisierungsorganisation CEN gegründet.

Ganz wichtig für das Zukunftsthema autonomes Fahren. Eine zentrale Herausforderung ist hier, verschiedene Datenquellen zusammenzubringen und zu analysieren, um sinnvolle Informationen daraus zu gewinnen. Deshalb braucht es Standards.

Container werden auf weltweiten Handelsrouten in Echtzeit erfasst. Moderne Technik und durch Standards definierte Schnittstellen machen es möglich. Das steigert die Effizienz im weltweiten Export und reduziert den Co2-Ausstoß.

Vertikalbegrünung bringt viele Vorteile: kühlt im Sommer, wärmt im Winter. Und sie ist positiv für das Klima und hübsch. Standards beschäftigen sich mit den Anforderungen hierfür, damit alles sicher geplant, durchgeführt und gepflegt wird.

Hier beschäftigt sich die Standardisierung mit vielen Herausforderungen: Infrastruktur, Leistbarkeit, Versorgung, Energie, Beleuchtung, Mobilität etc.

Die Einsatzgebiete sind mittlerweile vielfältig. Von Luftaufnahmen, technische Kontrolle, Landwirtschaft, Feuerwehr, Aufklärung bis hin zur Rettung. Vielen spannende Themen in der Standardisierung.

Feel Dimension

Unser Kunstwerk in Form des „Penrose Dreiecks“. Das „Penrose Dreieck“ ist in der Kunst eine sogenannte „unmögliche Figur“. Es vereint viele Dimensionen und erscheint von einer bestimmten Perspektive unendlich.

Auch die Standardisierung hat viele verschiedene Dimensionen, ist geprägt von Diversität.

In unserem Kunstwerk entdecken Sie den ersten nationalen, europäischen und internationalen Standard – in den jeweiligen Materialien. Sie stehen symbolisch für das gestern, heute und morgen.

  • Metall – die ÖNORM M 1501 für metrische Gewinde – die erste ÖNORM aus dem Jahr 1921.
  • Kunststoff – die ÖNORM EN 2 für Brandklassen – der erste europäische Standard aus dem Jahr 1972.
  • Holz – die ISO 1 für Geometrische Produktspezifikation und -prüfung aus dem Jahr 1954.

 

In den eingebauten Screens können Sie mehr zu den Standards erfahren.

Networking – Know-how-Transfer

Standards sind das Ergebnis von Vernetzung, von weltweitem Austausch von Praxiserfahrungen – Menschen mit Menschen.

Networking for a better world“ ist bei unserem Neuronalen Netz das Motto. Am Screen können Sie sich durchklicken und sehen anhand von drei Themen – Luftqualität, Sport und Corona – wie Standards miteinander vernetzt sind und auch, wo sie Bezug zu Gesetzen haben.

Es werden in den nächsten Monaten weitere Themen dazu kommen.

Standards für Wasserhygiene

Standards schaffen Vertrauen, zum Beispiel für unser Wasser. Damit Qualität, Hygiene und Umwelt an erster Stelle stehen.

Mit unserem Wasserbecken können Sie in die Welt der Standards für Wasserhygiene eintauchen. Greifen Sie ins Wasser und wählen Sie die Standards aus, von denen Sie mehr erfahren möchten.

100 Years on the Pulse

Kein Jubiläum ohne Zeitstrahl. 100 Jahre alt – aber so aktuell wie nie.

Sie sehen die wichtigsten Meilensteine aus unser 100-jährigen Geschichte. Wir möchten ein paar besonders hervorheben:

waren wir schon bei der ersten noch informellen Konferenz der Standardisierungsorganisationen in London dabei – in der Hauptstadt eines Landes, mit welchem Österreich noch drei Jahre davor im Kriegszustand war.

waren wir in New York bei der Gründung der ISA, der Vorläuferorganisation der heutigen ISO dabei und wir haben rasch die Leitung von Sekretariaten übernommen.

wurde der „ÖNA Österreichischer Normenausschuß“ aufgelöst und in den „DNA Deutschen Normenausschuss“ (heute DIN) eingegliedert.

Schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird 1945 der ÖNA wieder als eigenständige nationale Standardisierungsorganisation gegründet.

nur ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren wir wieder in London dabei, um mit der Gründung der ISO die internationale Standardisierungsarbeit neu zu beginnen.

Ende 1950er / Anfang 1960er waren wir dabei, um die Grundlagen für die europäische Standardisierung zu schaffen. Wir haben auch Führungsaufgaben übernommen und sind Mitglied im ISO Council geworden, dem obersten Lenkungsgremium der ISO.

wurde in Wien das „Vienna Agreement“ abgeschlossen. Das Abkommen stellte die Kooperation der internationalen und europäischen Standardisierungsarbeit auf eine neue Basis und ist bis heute gültig.

wurde die Heinestraße 38 zum „House of Standards“ und IEEE eröffnete das European Technology Center in diesem Gebäude. IEEE – Institute of Electrical and Electronics Engineers – ist die weltweit größte Berufsorganisation von Ingenieuren und Wissenschaftlern der Elektrotechnik und Elektronik.

hätte eigentlich die Vollversammlung der europäischen Standardisierungsorganisationen CEN und CENELEC in Wien stattfinden sollen, wäre nicht Corona dazwischen gekommen.

Wie Sie sehen: Der rote Faden ist wirklich Internationalität.

Heute sind weit mehr als 90 Prozent der ÖNORMEN europäisch oder international. Österreichische Fachleute arbeiten in 100 Prozent der europäischen Komitees bei CEN mit und in 81 Prozent der internationalen Komitees der ISO.

Go Green – Go Future

Umwelt und Klima sind natürlich sehr wichtige Themen in der Standardisierung. So auch die Vertikalbegrünung. Die ÖNORM L 1133 – Innenbegrünung beschreibt die Anforderungen für die Planung und Ausführung. Das stellt zum Beispiel die Nachhaltigkeit oder die Belastbarkeit sicher.

Unsere Mooswand steht symbolisch für dieses Zukunftsthema und eignet sich auch sehr gut als Hintergrund für ein Selfie.

Virtual Building

Wissen Sie, wofür „BIM“ steht? Damit ist nicht die Wiener Straßenbahn gemeint, sondern die Zukunft des Bauens: „Building Information Modeling“.

Mit BIM ist es möglich, dass alle am Planen und Bauen beteiligten Personen gemeinsam an einem virtuellen Gebäudedatenmodell arbeiten. Das steigert die Effizienz und senkt die Kosten.

Hier sind Standards Innovationstreiber.

In unserer Vitrine bekommen Sie einen interaktiven Einblick. Anfassen ausdrücklich erlaubt. Sie können sich „durchswipen“ und so verschiedene Standardisierungsthemen rund um BIM abrufen.

Living Diversity

Diversität ist in der DNA der Standardisierung verankert. Auch Standards leben von der Diversität der Komiteemitglieder, Denker, Gestalter, Prüfer und vor allem der Menschen, die sie anwenden. Menschen national und international. Hinter jedem Standard stehen Menschen, Geschichten und Kulturen. Wir sind stolz auf unsere Community. Mit unserer Fotostation können Sie Teil unseres Jubiläumsjahrs werden und sich mit einer Botschaft verewigen.

Werden auch Sie ein Teil von Austrian Standards.

Elevator Pitch

Standards haben sich immer dann schnell etabliert, wenn sie für uns selbstverständlich sind. Haben Sie beim Liftfahren schon einmal daran gedacht, dass ohne Standards nur sehr wenig funktionieren und Komfort fehlen würde? Finden Sie es selbst heraus: Auf den Screens in den Liften wird die ÖNORM EN 81-20 visualisiert. Sie beschreibt die Sicherheitsanforderungen für die Konstruktion und den Einbau von Aufzügen. Sie werden merken: Die Darstellungen passen sich an die Geschwindigkeit des Aufzugs an. Damit ist nicht nur ein informatives, sondern auch ein besonderes Fahrerlebnis garantiert.

Journey through the past, present and future

In unserem Treppenhaus hat jedes Stockwerk einen thematischen Schwerpunkt.100 Jahre Austrian Standards bietet die Gelegenheit, vielfältige Aspekte aufzugreifen.

Wie unser internationales Partnernetzwerk und Ökosystem aufgebaut ist.“ Im 7. Stockwerk geht es um unser internationales Partnernetzwerk und Ökosystem. Die Standardisierung ist seit jeher international. Wir sind ein internationaler Dienstleister, durch den Österreich fest in das weltweite Netzwerk der Standardisierung eingebunden ist. Austrian Standards ist vernetzt mit Partnern aus mehr als 160 Ländern. Wir sind Mitglied bei ISO (insgesamt 164 Mitglieder), CEN (insgesamt 34 Mitglieder) und ETSI (800 Mitglieder in 66 Ländern). Und mit unseren Consulting Services (Projekte in 48 Ländern) unterstützen wir zudem seit mehr als 20 Jahren andere Standardisierungsorganisationen in der Welt.

Welche Zukunftsthemen die Standardisierung einst und heute prägten.“ Im 6. Stockwerk geht es um Zukunftsthemen aus den jeweiligen Jahrzehnten. Die Standardisierung war immer schon ein Spiegelbild der technischen und der wirtschaftlichen Entwicklung und damit auch des gesellschaftlichen Wandels. So wie sich die Gesellschaft in den vergangenen 100 Jahren gewandelt hat, haben sich auch die Themen in der Standardisierung geändert. Hier finden Sie eine Auswahl. Die Forschung und Innovation ist mittlerweile fixer Bestandteil der Standardisierung. Austrian Standards ist Partner vieler Forschungs- und Innovationsprojekte.

Normung ist weiblich.“ Im 5. Stockwerk geht es darum, wie Frauen zunehmend mehr Verantwortung übernommen haben. Standardisierung war und ist ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen. Wirtschaft und Technik waren zur Zeit der Gründung von Austrian Standards weitestgehend männlich dominiert. Frauen sind immer aktiver in der Standardisierung geworden. Sie haben zunehmend mehr Verantwortung übernommen.

  • Das zeigen die Grafiken – zum Beispiel sind heute 32 % der Personen im Komitee-Management weiblich.
  • Das zeigen Pionierinnen, die „Erste“ waren.

Wie zum Beispiel die erste Vorsitzende eines Komitees, Herta (von) Sprung, für die Abteilung „Haushaltsnormen“. Oder die erste Komitee-Managerin, Ingeborg Buchner, für die Bereiche Umwelt, Konsumgüter und Barrierefreiheit.

  • Das zeigen bedeutende weibliche Persönlichkeiten in der internationalen Standardisierung.

Welche Rollen, Aufgaben und Verantwortungen es gibt.“ Im 4. Stockwerk geht es um Menschen und Verantwortungen. In der Standardisierung nehmen zahlreiche Menschen in unterschiedlichen Rollen Aufgaben und Verantwortungen wahr. Sie tragen gemeinsam die Verantwortung für ein zukunftsorientiertes Standardisierungssystem. Eine wesentliche Verantwortung tragen jene Menschen, welche in den Komitees Standards mitgestalten. Wer das alles ist, zeigt unsere Grafik.

  • 6 Personen sind seit 1920 als Direktoren tätig gewesen
  • 9 Persönlichkeiten sind als Präsident an der Spitze des Vereins gestanden.
  • Austrian Standards beschäftigt aktuell mehr als 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in all ihrer Vielfalt.

Wie aus ÖNIG A.S.I. wurde.“ Im 3. Stock geht es darum, wie aus dem Österreichischen Normungsausschuss für Industrie und Gewerbe (ÖNIG) Austrian Standards International (A.S.I.) wurde. Sie sehen unsere Logoentwicklung. 1994 kommt erstmals die internationale Ausrichtung im Logo zum Ausdruck. Der englische Titel wird geführt wie auch die Mitgliedschaft bei CEN und ISO. Auch unsere Standorte haben sich geändert. Im Lauf der Jahrzehnte ist mit den neuen Aufgaben auch der Raumbedarf gewachsen.

Warum es Austrian Standards gibt.“ Im 2. Stock geht es darum, warum es Austrian Standards gibt. Austrian Standards bietet mehr als die ÖNORM. Wir haben verschiedene Kernkompetenzen.

  • Wir fördern den Dialog zwischen Stakeholdern.
  • Wir eröffnen den Zugang zu einem weltweiten Netzwerk.
  • Wir bringen Know-how aus der ganzen Welt nach Österreich.
  • Und vieles mehr.

Wir bezwecken mit unserer Tätigkeit, dass

  • wir einen volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen erzielen.
  • wir die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft steigern.
  • wir einen fairen Wettbewerb fördern und Handelshemmnisse abbauen.
  • wir die Teilnahme an internationalen partizipativen Netzwerken erleichtern.

Was Unternehmen davon haben, sehen Sie in der Grafik auf Basis einer aktuellen internationalen Studie (durchgeführt von Menon Economics in Kooperation mit Oxford Research und Social Science Research Institute of the University of Iceland).

Standards setzen – Prozesse und Ergebnisse 

Vieles gibt es in der Ausstellung zu 100 Jahre Austrian Standards zu erfahren.

Etwa: Wofür gibt es bereits Standards? Wofür werden in Zukunft Standards gebraucht? 

  • Wie entstehen Standards?
  • Woher kommen die Personen, die an Standards mitarbeiten?
  • Wie läuft die Zusammenarbeit auf europäischer und internationaler Ebene?
  • Und wie ist das mit der Elektrotechnik?

Das alles erfahren Sie auf der ersten Etage.