Standards als Schlüssel für ein zukunftsfähiges Europa
Anlässlich des Europatags unterstreicht Austrian Standards den zentralen Stellenwert von Standards für die europäische Wirtschaft und die EU von morgen.
Die Europäische Union geht auf die Idee zurück, dass ein Zusammenschluss wirtschaftlicher Interessen zu mehr Lebensqualität, Sicherheit und Frieden führt. Die erst am Mittwoch veröffentlichte, brandaktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung "über die ökonomischen Effekte des EU-Binnenmarktes in Europas Ländern und Regionen" unterstreicht das einmal mehr, indem sie belegt, dass der EU-Binnenmarkt einer der größten Treiber für den österreichischen Wohlstand ist.
Eine nicht unerhebliche Rolle spielen dabei Standards, da sie nicht nur die Voraussetzung für einen funktionierenden europäischen Binnenmarkt schaffen, sondern auch die Handelshemmnisse nachhaltig abbauen. Ohne harmonisierte Standards wäre diese europäische Wirtschaftsunion defacto nicht möglich gewesen. Auch heute haben harmonisierte Standards mehr denn je eine zentrale Bedeutung für die europäische Wirtschaft.
Standards als Türöffner zum europäischen Binnenmarkt
Standards vereinfachen den grenzüberschreitenden Austausch von Waren und Dienstleistungen und öffnen als "Reisepass" Unternehmen in Europa die Türen zum Binnenmarkt. Im selben Ausmaß, in dem die Wirtschaft global wird, wächst auch der Bedarf an globalen, harmonisierten Standards. Rund 90 Prozent der Standards, die für Österreich bedeutend sind, werden schon jetzt auf europäischer oder internationaler Ebene entwickelt.
"Da fast 80 Prozent der Warenexporte in den europäischen Binnenmarkt gehen, ist dieser der wichtigste Markt für die österreichische Außenwirtschaft. Gerade bei strategisch wichtigen Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz (KI), Internet der Dinge (IoT) und Industrie 4.0 ist es wichtig, dass wir gemeinsame Europäische Standards mitgestalten", betont Austrian-Standards-Direktorin Elisabeth Stampfl-Blaha und verweist darauf, dass Standards Innovationen den Weg ebnen und die Anpassung an internationale Entwicklungen vorantreiben.
Welch drastische Folgen es haben kann, wenn ein EU-Staat aus der Standardisierung fällt, macht der drohende BREXIT deutlich. Großbritannien könnte bei einem BREXIT ab 2020 keinen einzigen Europäischen Standard mehr mitgestalten. Zertifikate für britische Produkte könnten ihre Gültigkeit verlieren und dürften möglicherweise nicht mehr verwendet werden. "Dies hätte fatale Folgen für die britische Wirtschaft", so Stampfl-Blaha.
Österreich gestaltet Europa
Durch die Mitgliedschaft bei CEN, dem Europäischen Komitee für Normung, ermöglicht Austrian Standards als nationale Standardisierungsorganisation österreichischen Expertinnen und Experten die Teilnahme am europäischen Normungsgeschehen und sorgt dafür, dass Österreich in der europäischen Normung ganz vorne dabei ist. Insgesamt 944 Expertinnen und Experten aus Österreich gestalten aktiv in CEN-Gremien Europäische Standards mit, und 29 europäische Normungsgremien werden von Austrians Standards betreut.
Zu österreichischen Exportschlagern, bei denen aus einer innovativen nationalen Norm ein Europäischer Standard wurde, zählt u.a. die ÖNORM EN 1400 "Schnuller für Säuglinge und Kleinkinder - Anforderungen, Prüfverfahren, Normkennzeichnung". Aus der ÖNORM D 110 über "Dienstleistungen der Freizeitwirtschaft - Tauchbasen - Anforderungen an die Dienstleistung und die Bereitstellung der Dienstleistung" wurde erst eine Europäische Norm und dann sogar ein internationaler ISO-Standard.
"Standards sind eine gemeinsame Sprache, die uns über Grenzen, Branchen und Kulturen hinweg miteinander kommunizieren lässt. Sie tragen erheblich zu Lebensqualität, Wohlstand und Sicherheit bei und folgen damit zutiefst dem europäischen Gedanken, den es heute zu feiern gilt", so Stampfl-Blaha abschließend.