ÖNORM B 1801-6

Die ÖNORM B 1801 "Bauprojekt- und Objektmanagement - Teil 6: Anlagenkennzeichnungssystem" wurde am 01. Februar 2021 publiziert.

Vorwort

Zielsetzung der vorliegenden ÖNORM ist es, eine standardisierte Codierung für funktionale allgemeine Kennzeichnungsstrukturen für Liegenschaften bzw. darunter liegende Strukturen (z. B. Anlagen, Bauteile, Elemente, Dokumente und Leistungen) festzulegen. Diese Struktur soll bereits am Beginn der Vorentwurfsphase aufgebaut werden und über die Errichtungs- in die Betriebsphase fortgeführt werden. Dies gilt in gleicher Weise für die Nacherfassung von Bestandsobjekten. Damit sollen die Information und die Basisdaten eines Objektes erfasst werden. Diese Struktur ist streng hierarchisch und soll funktional zusammenwirkende Bauteile eindeutig einer bestimmten Anlage zuordnen. Dieses Anlagenkennzeichnungssystem soll auch in einem für den Betrieb genutzten Computer-Aided Facility Management-System (CAFM-System) Verwendung finden. Die Zuordnung von Kosten und Verpflichtungen (u. A. auch organisatorische Zuständigkeiten, die Ableitung von Terminen, Instandhaltungsvorschriften) zu den Elementen in entsprechenden hierarchischen Anlagen muss möglich sein.

Diese ÖNORM verbindet die Anforderungen der ÖNORM B 1801-1 mit den Anforderungen der ÖNORM B 1801-2. Sie berücksichtigt die standardisierten Leistungsbeschreibungen (LB) sowie die Anforderungen der ÖNORM A 2063-1 und ermöglicht die strukturierte Datenhaltung von der Objektplanung über die Objekterrichtung bis zum Abbruch eines Objektes.

Die vorliegende ÖNORM berücksichtigt weiters auch die Bestimmungen der ÖNORM A 6241-1 und der ÖNORM A 6241-2, indem in Attributen oder Merkmalen die Abbildung des Kennzeichnungssystems bei definierten Elementen ermöglicht wird.

Das Anlagenkennzeichnungssystem ist eine hierarchische Struktur der Anlagen und ihrer Teile und kann nicht durch einen Globally Unique Identifier (GUID) ersetzt werden. Der GUID ist eine eindeutige strukturlose Identifikation der Anlage.

Anwendungsbereich

Diese ÖNORM legt ein hierarchisches Klassifikationsschema für eine funktions- und produktbezogene Kennzeichnung von Anlagen und deren Dokumentation im Bereich von Objekten/Bauwerken einschließlich der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) fest. Jedem Element in jeder Hierarchiestufe wird ein eindeutiger AKS-Code zugeordnet, der aus alphanumerischen Kennzeichnungstabellen für verschiedene Kennzeichnungsblöcke und jeweiligen Gliederungsstufen aufgebaut ist. Dieses Kennzeichnungssystem ist auch für die Leistungen der Nutzungsphase anwendbar.

Bei Projekten, bei denen die Methode des Building Information Modeling (BIM) angewendet wird, kann vom jeweiligen Eigentümer, Bauherrn oder Auftraggeber im Rahmen der Auftraggeber-Informationsanforderung (AIA) das vorliegende Kennzeichnungssystem erweitert werden.

Anhang A "Kennzeichnung   von Anlagen, Dokumente und Leistungen"

Die in den Tabellen (Tabelle A.1 bis Tabelle A.3) angegebenen Zuordnungen der Attribute zu Elementen sind einzuhalten. Sämtliche Daten müssen gemäß ÖNORM A 7010-1 der jeweiligen Liegenschaft, dem Objekt, Raum oder dem Raumteil zugeordnet sein.

Aufgrund der Komplexität der Strukturen und Inhalte der Daten der Tabellen sind diese nur elektronisch im Downloadbereich verfügbar.

Tabelle A.1 umfasst die Beispiele für die AKS-Systematik bzw. die Codierung der Anlagen.

Tabelle A.2 umfasst den Vergleich zwischen der Baugliederung und Leistungsgliederung sowie Kosten- und Leistungsgliederung der Nutzungsphase gemäß ÖNORM B 1801-2:2011 bzw. ÖNORM A 7010-6:2019, Anhang A und den Leistungen.

Tabelle A.3 umfasst die Beispiele für die AKS-Gliederungsdarstellung.

ÖNORM B 1801-6_Anhang A_2021-02-01.xlsx