ÖNORM S 5245

Anders als für die Strahlenexposition der Bevölkerung und für die berufliche Strahlenexposition gibt es für medizinische Expositionen keine Dosisgrenzwerte. Die Internationale Strahlenschutzkommission hält jedoch für die medizinische Diagnostik eine gewisse Beschränkung der Exposition für möglich und notwendig und hat daher das Konzept der diagnostischen Referenzwerte entwickelt. Mit der Medizinischen Strahlenschutzverordnung wurde das Konzept der diagnostischen Referenzwerte in Österreich rechtsverbindlich eingeführt. Vereinfacht dargestellt sind diagnostische Referenzwerte in der Röntgendiagnostik Dosiswerte für typische Untersuchungen, bezogen auf Patienten mit Standardmaßen, die im Mittel nicht beständig überschritten werden dürfen. Diagnostische Referenzwerte sind jedenfalls keine Grenzwerte für die Patientendosis und gelten nicht für einzelne individuelle Untersuchungen. Im Wesentlichen dienen sie als einfacher Test zum Erkennen von Situationen, in denen Patienten ungewöhnlich hohe Dosen erhalten und in denen deshalb Abhilfemaßnahmen erforderlich sind. Neben anderen Kriterien ist die Einhaltung der diagnostischen Referenzwerte auch wesentlicher Bestandteil einer guten Untersuchungspraxis. Diese ÖNORM enthält praktische Anleitungen zur Kontrolle der Einhaltung der diagnostischen Referenzwerte in der Röntgendiagnostik unter Berücksichtigung der grundsätzlichen gesetzlichen Vorgaben.