ÖVE EN 60172

Das hier festgelegte Prüfverfahren beschreibt in Übereinstimmung mit der IEC 216-1 die Bestimmung des Temperaturindexes von runden lackisolierten Wickeldrähten. Es ist nicht anwendbar auf Flachdrähte oder umsponnene Drähte. Um unzweckmäßig dünne Probekörper zu vermeiden, wird empfohlen, Maße von 0,8 bis 1,5 mm zu verwenden, die erfahrungsgemäß einfach zu handhaben und zu prüfen sind. Dieses Prüfverfahren dient der Bestimmung der thermischen Beständigkeit von runden Lackdrähten in Luft bei Umgebungsluftdruck. Die thermische Beständigkeit, gekennzeichnet durch den Temperaturindex, wird gewöhnlich in den Lieferbedingungen für Lackdrähte festgelegt. Die Ergebnisse der Langzeitprüfungen an Lackdrähten geben dem Techniker Hinweise für die Auswahl geeigneter Drähte für zusätzliche Untersuchungen von Isolierstoff-Systemen und Geräten. Dieses Prüfverfahren behandelt nur die Bestimmung der thermischen Beständigkeit über die Änderung der elektrischen Durchschlagfestigkeit. Um andere Eigenschaften zu prüfen, müssen weitere Prüfverfahren festgelegt werden. Die Warmlagerung bestimmter Lackdrahttypen in gasförmigen oder flüssigen Medien bei Abwesenheit von Luft kann zu einer anderen thermischen Beständigkeit führen. Dieses muß beachtet werden, wenn die bei Warmlagerung in Luft gefundenen Ergebnisse herangezogen werden, wo die Drähte in der Anwendung nicht der Luft ausgesetzt sind.