ONR CEN/TS 14383-2

In diesem Dokument werden allgemeine Grundsätze und das Rahmenwerk für einen Prozess der Kriminalprävention durch Umweltgestaltung [en: Crime Prevention Through Enviornmental Design, CPTED] festgelegt. Es legt die Abschätzung des Risikos von Kriminalitätsproblemen (Kriminalität und/oder Gefühle der Unsicherheit) und das Rahmenwerk, den Prozess, die Maßnahmen und die Verfahren, die das Ziel haben, diese Risiken in einer bestimmten neu zu errichtenden oder bestehenden Umgebung zu verringern, fest. Die in diesem Dokument behandelten Straftaten sind häufig opportunistischer Natur und umfassen Eigentumsdelikte (z. B. Einbruch, Diebstahl, Vandalismus, Taschendiebstahl, Brandstiftung), Gewaltdelikte (z. B. tätlicher Übergriff, Raub, Terrorismus, Belästigung, sexuelle Gewalt) sowie andere kriminelle Verhaltensweisen (siehe Anhang A). Die Entscheidung darüber, welche Arten von Straftaten in einen Ansatz einbezogen werden, muss auf lokaler Ebene getroffen werden und ist Teil der in diesem Dokument beschriebenen Prozesse und Verfahren. In Anhang A findet sich eine Übersicht über alle vorhersehbaren Arten von Straftaten in allen europäischen Sprachen. Gefühle der Unsicherheit sind in diesem Dokument ebenfalls als "Kriminalitätsproblem" definiert. Dieses Dokument enthält Leitlinien und Strategien für einen CPTED-Prozess in bestimmten Arten von Umgebungen mit dem Ziel, die Risiken potenzieller oder festgestellter Kriminalitätsprobleme zu eliminieren oder zu verringern. Es werden Leitlinien für einen schrittweisen Prozess zur Verfügung gestellt, mit dessen Hilfe alle an der Stadtplanung und an der Verringerung von raumbezogener Kriminalität beteiligten Stakeholder einzubeziehen sind. Darüber hinaus können auch alle anderen Stakeholder - vor allem lokale und regionale Behörden und Ortsansässige/Unternehmen/Institute - in die interdisziplinären Maßnahmen einbezogen werden, die zur Verringerung der Risiken von Kriminalitätsproblemen (Straftaten und Gefühle der Unsicherheit) auf ein Mindestmaß notwendig sind. In diesem Dokument wird ein Prozess vorgestellt, der auf den Prozess der Planung sowohl neuer als auch bestehender städtischer Gebiete anwendbar ist. Bei einem solchen Gebiet kann es sich um ein Viertel oder eine Umgebung handeln, das bzw. die von einem einzelnen Gebäude über eine gewisse Anzahl an Gebäuden oder Straßen bis hin zu einem ganzen Stadtbezirk reicht. In diesem Dokument wird auch ein übergeordnetes Rahmenwerk vorgestellt, das häufig stadtweit - oder regional oder manchmal sogar national - und demokratisch für die regelmäßige Umsetzung von CPTED in bestimmten Gebieten und für bestimmte (neue/bestehende) Stadtplanungs-, -gestaltungs- und -verwaltungsprojekte legitimiert ist. Dieses Dokument stellt allen maßgebenden Stakeholdern Leitlinien zur Verfügung, die darauf abzielen, das Risiko von Kriminalitätsproblemen in einer bestimmten festgelegten Umgebung zu verringern oder zu bewältigen.