ONR 24423

Diese ONR beschreibt die Bestimmung der undränierten Scherfestigkeit an gestörten und ungestörten Probekörpern von feinkörnigen Böden mit dem Fallkegel. Diese ONR beschreibt die Fallkegelprüfung, bei der ein Kegel mit seiner Spitze in einen Probekörper eindringt, wobei die Eindringtiefe des Kegels in den Boden gemessen wird. Aus den so erhaltenen Werten kann die undränierte Scherfestigkeit abgeschätzt werden. Dieses Verfahren kann sowohl bei ungestörten als auch bei gestörten Probekörpern angewendet werden. Bei ungestörten Probekörpern ist das Prüfergebnis von der Güteklasse des Probekörpers abhängig. Außerdem kann das Prüfergebnis durch anisotrope Verhältnisse im Probekörper beeinflusst werden. Auch wenn die undränierte Scherfestigkeit an einer ungestörten Probe ermittelt wird, hängt das Ergebnis von den Bedingungen der jeweiligen Prüfung ab, die sich von denen beim Abscheren in situ erheblich unterscheiden können. Daher ist die mit dem Fallkegel ermittelte Scherfestigkeit nicht notwendigerweise gleichbedeutend mit der undränierten Scherfestigkeit des Bodens in situ und die Prüfung sollte als Indexversuch im Sinne der ÖNORM EN 1997-2 angesehen werden. ANMERKUNG 1: Bei nicht homogenen Bodenproben liefert dieses Verfahren Werte für die undränierte Scherfestigkeit, die weniger repräsentativ für die mittlere Scherfestigkeit der Probe sind, als andere Versuche, bei denen ein größeres Bodenvolumen untersucht wird. ANMERKUNG 2: Für gestörte Bodenproben und Proben aus geklüftetem Boden liefert dieses Verfahren in der Regel höhere Werte für die Festigkeit als Prüfungen, bei denen ein größeres Bodenvolumen beteiligt ist.