ÖNORM EN 843-5

Dieser Teil von EN 843 legt ein Verfahren für die statistische Auswertung von Festigkeitsdaten von Keramik in Form einer Zweiparameter-Weibull-Verteilung mit einem Schätzwert nach der Maximum-Likelihood-Methode fest. Es wird vorausgesetzt, dass der Datensatz aus einer Prüfreihe unter nominell identischen Bedingungen gewonnen wurde. ANMERKUNG 1 Prinzipiell ist die Weibull-Analyse nur streng gültig bei linear-elastischem Bruchverhalten bis zum Punkt des Versagens, d. h. für einen vollkommen spröden Werkstoff, und unter Bedingungen, unter denen die Festigkeit begrenzende Fehler nicht in Wechselwirkung stehen und unter denen es nur eine einzige Festigkeit begrenzende Fehler- Grundgesamtheit gibt. Tritt vor Brüchen subkritisches Risswachstum oder Kriechverformung auf, kann die Weibull-Analyse immer noch angewendet werden, wenn die Ergebnisse einer Weibull-Verteilung folgen, numerische Parameter können sich aber abhängig von der Größe dieser Effekte verändern. Da es unmöglich ist, mit Sicherheit das Ausmaß des Auftretens von subkritischem Risswachstum oder Kriechverformung anzugeben, lässt diese Europäische Norm die Analyse der allgemeinen Situation zu, in der Risswachstum oder Kriechen aufgetreten sein können, vorausgesetzt, dass berücksichtigt wird, dass die aus der Analyse abgeleiteten Parameter nicht die gleichen sein können wie die aus den Daten ohne subkritisches Risswachstum oder Kriechen abgeleiteten. ANMERKUNG 2 Diese Europäische Norm wendet die gleichen Verfahrensweisen bei der Berechnung an wie Verfahren A von ISO 20501:2003 [1], liefert jedoch kein Verfahren, das sich mit zensierten Daten beschäftigt (Verfahren B von ISO 20501).