Mit „Energie“ in die Zukunft – Umweltschutz, Kreislaufwirtschaft, Erneuerbare Energien

Wie können Konsumenten ihren Lebensstandard beibehalten und die Umwelt zugleich schützen?

Klimawandel und Umweltschutz sind heiße Themen für Konsumenten, Wirtschaft und Politik. Wie können Konsumenten ihren Lebensstandard beibehalten und die Umwelt zugleich schützen? „Kreislaufwirtschaft“ im Gegensatz zur vorwiegend vorherrschenden „Wegwerfwirtschaft“ ist dabei ein wichtiges Schlagwort.

Emissionen

In Europa sind die Emissionen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Grund dafür war unter anderem die Maßnahmenpräsentation der Europäischen Kommission zur Verbesserung der Luftqualität in Europa. Dazu zählen die Überprüfung der Richtlinien für die Luftqualität und die nationalen Emissionshöchstmengen. Sie legen Grenzwerte für bestimmte Luftschadstoffe fest.

Betreiber von Kraftwerken, Müllverbrennungs- und Industrieanlagen erfassen mit kontinuierlich arbeitenden Messsystemen die Konzentration gas- und staubförmiger Emissionen. Drei ÖNORMEN - ÖNORM M 9411, ÖNORM M 9413 und ÖNORM M 9412- sorgen dabei für Sicherheit und Zuverlässigkeit, die ONR 19412-1 hilft bei der Anwendung.

 

Schadstoffmessung für optimale Verbrennung

Credit: AS prm / stern

Bei der Verfeuerung verschiedenster Brennstoffe entstehen neben Kohlendioxid (CO2) und Wasserdampf Abgasinhaltsstoffe wie Staub, Stickstoffoxide und Kohlenstoffmonoxid. Für diese Stoffe gibt es festgelegte Grenzwerte zum Schutz der Umwelt und um eine optimale Verbrennung in den Feuerungsanlagen zu gewährleisten. Kontinuierliche Messungen und Aufzeichnungen über den zeitlichen Verlauf der Konzentration der gas- und staubförmigen Emissionen sorgen für die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte. Dadurch können Störungen in der Verbrennung sofort erkannt und behoben werden. Standards gewährleisten die Qualität der Messsysteme.

In Österreich erklärt die Emissionsmessverordnung Luft (EMV-L) diese Standards für verbindlich und schreibt die Aufzeichnung sowohl der Messwerte wie auch der Grenzwerte verpflichtend vor.

 

Energieträger

Erneuerbare Energieträger sind die Zukunftshoffnung in der Energieversorgung. Im Energie- und Klimapaket der Europäischen Union wurde ein 20-prozentiger Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch als rechtlich bindendes Ziel festgelegt. Österreich räumt der Solarthermie, also der Umwandlung von Sonnenenergie in nutzbare thermische Energie, besonderen Stellenwert ein und ist eine der führenden Herstellernationen. Fast jeder vierte in der EU installierte Kollektor ist "made in Austria", die hohe Qualität österreichischer Produkte ist auf der ganzen Welt gefragt. Die Konkurrenz nimmt zu, es drängen gewichtige Mitbewerber auf den Markt. Umso wichtiger sind Qualitätskontrollen und der Nachweis valider Leistungswerte.

Credit: Austrian Institute of Technology

Die ÖNORM EN 12975-2 gestattet realitätsnahe Prüfbedingungen.

Der oberösterreichische Ingenieur Johann Brandmayr hat für das Austrian Institute of Technology (AIT) in Zusammenarbeit mit AIT-Engineer Franz Helminger ein höchst effizientes Messverfahren zur besseren Charakterisierung von thermischen Solarkollektoren entwickelt.

Der Prozess der Prüfung hat sich damit nicht geändert, neu ist, dass die Anordnung automatisiert arbeitet, eine laufende Überwachung ist nicht erforderlich.

 

Erneuerbare Energie

Die steirische KWB steht für Innovation und Nachhaltigkeit in Sachen erneuerbarer Energie, auch dank ihres Engagements in der Standardisierung.

Die Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH (KWB) steht für innovative Premium-Heizlösungen. 1994 vom Biomasse-Pionier Dr. August Raggam gemeinsam mit dem Schlosser und Biobauern Erwin Stubenschrott gegründet, zählt das Unternehmen heute zu den führenden Anbietern von Pellets-, Stückholz- und Hackschnitzelheizungen in Europa. Zusätzlich beteiligt sich die Unternehmensgruppe, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat, aktiv an der Entwicklung neuer Standards.

KWB-Geschäftsführer Erwin Stubenschrott, Credit: KWB

Am Anfang stand die Vision von August Raggam. Für den "Gründungsvater" der Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH (KWB) war klar, dass es für kommende Generationen auf der Erde nur dann eine lebenswerte Zukunft geben kann, wenn die Energieversorgung zu 100 Prozent auf erneuerbare Energie umgestellt wird. "Diese Vision war und ist unser Auftrag und sie ist auch Teil unseres Unternehmensleitbildes", sagt Mitgründer und KWB-Geschäftsführer Erwin Stubenschrott. Schon in den 1970er Jahren entwickelte der Ökopionier Raggam Verfahren zur sauberen und effizienten Verbrennung von Biomasse und hob 1985 an der Technischen Universität Graz das Forschungsinstitut für alternative Energieerzeugung aus der Taufe.

KWB-Innovationszentrum, Credit: KWB

Das Innovationszentrum hat sich mittlerweile zu einer der führenden privatwirtschaftlichen Einrichtungen seiner Art in ganz Europa entwickelt. 35 Expertinnen und Experten testen dort an 18 top-modernen Prüfständen bestehende Produkte und Neuentwicklungen. 

Von KWB erdachte Innovationen, wie der Drehrostbrenner oder der vor Kurzem vorgestellte Raupenbrenner mit neuartiger Verbrennungstechnik, wären ohne Standards kaum realisierbar. 

Für die Innovationsschmiede KWB sind die technischen Standards für die Brennstoffe und ihre sichere Lagerung von großer Bedeutung. Damit die Presslinge aus naturbelassenem Holz auch bei Transport und Zwischenlagerung garantiert ein hochwertiger Brennstoff bleiben, sind in den nationalen ÖNORMEN M 7136 und M 7137 die entsprechenden Anforderungen an die Qualitätssicherung definiert.   

Dank des ISO-Standards zu den Brennstoffen ist für Unternehmen der Eintritt in internationale Märkte einfacher.

Um das Verständnis für Energiegewinnung und Rohstoffe zu fördern, hat KWB an seinem Firmensitz in der Steiermark ein zukunftsorientiertes Energie- und Rohstoffzentrum (ZUERST) gegründet. In einem Energie-Schaugarten für Alternative Brennstoffe aus der Landwirtschaft werden dort auf einer Fläche von 23.000 m² Forschungsversuche zum Thema Energieholz, Agroforst und Humusaufbau durchgeführt. 

Darüber hinaus zeigt die Einrichtung beispielhaft, wie sich Energiesouveränität in Regionen verwirklichen lässt: Mit regional vorhandenen Rohstoffen und durch den sinnvollen Einsatz optimal geeigneter Technologie. "ZUERST" ist Ausdruck der nachhaltigen und vorausschauenden Ausrichtung des Unternehmens und zieht jährlich tausende Besucherinnen und Besucher an.

 

Bibliographie

  • ÖNORM EN 12975-2 Thermische Solaranlagen und ihre Bauteile – Kollektoren; Teil 2: Prüfverfahren
  • ÖNORM M 9411 Kontinuierlich arbeitende Konzentrationsmesssysteme für Emissionen luftverunreinigender Stoffe – Anforderungen, Einbau und Wartung
  • ÖNORM M 9412 Anforderungen an Auswerteeinrichtungen für kontinuierliche Emissionsmessungen luftverunreinigender Stoffe
    • Teil 1: Datenerfassung und -ausgabe
    • Teil 2: Eignungsprüfung
    • Teil 3: Abnahmeprüfung mit Kontrolle der Parametrierung vor Ort und wiederkehrende Prüfung 
  • ÖNORM M 9413 Bericht über Emissionsmessungen – Anforderungen für die Erstellung
  • ONR 19412-1 Leitfaden für die Anwendung der ÖNORM M 9412-1 für Anlagen im Geltungsbereich des EG-K und der EMV-L
  • ÖNORM EN 303-5 Heizkessel, Teil 5: Heizkessel für feste Brennstoffe, manuell und automatisch beschickte Feuerungen, Nenn-Wärmeleistung bis 500 kW – Begriffe, Anforderungen, Prüfungen und Kennzeichnung
  • ÖNORM M 7136 Presslinge aus naturbelassenem Holz - Holzpellets - Qualitätssicherung in der Transport- und Lagerlogistik
  • ÖNORM M 7137 Presslinge aus naturbelassenem Holz - Holzpellets - Anforderungen an die Pelletslagerung beim Endverbraucher
  • ÖNORM EN ISO 17225 Biogene Festbrennstoffe ¬ Brennstoffspezifikationen und -klassen; (7 Teile)
  • ÖNORM C 4000 Miscanthus Presslinge
  • ÖNORM C 4001 Miscanthushäcksel