Alles digital am Bau?

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21.08.2019

Tablets, Drohnen, Virtual Reality – digitale Hilfsmittel am Bau sind längst im Einsatz. Beim "Praxistag Digitale Baustelle" informieren Profis über den Status quo von digitalem Bauakt, ÖBA, BIM und Co.

Melanie Piskernik
© Martin Jordan                        

Baubesprechung: Die Bauherren "begehen" die geplanten Gebäude - im freien Gelände. Virtual-Reality-Brillen machen’s möglich. Über ihren Köpfen surrt leise eine Drohne und dokumentiert den Baufortschritt. Ein virtuelles, digitales Modell zeigt in Echtzeit eine aktuelle Gesamtsicht des Baugeschehens. Was wie Science Fiction klingt, ist der aktuelle Stand der Technik.

 

Schlüssel zum Erfolg

"Die sinnvolle Digitalisierung von Bauprozessen ist der Schlüssel zum Erfolg", weiß Melanie Piskernik von der Technischen Universität Wien. "Speziell bei der Planung, Überwachung von Baustellen und dem Betrieb kann ein durchgängiger Datenfluss für mehr Effizienz sorgen", sagt die Diplomingenieurin, die im Forschungsbereich Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik am Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement zur Echtzeitdatenerfassung im Hochbau forscht und an der aktuellen Studie "Potenziale der Digitalisierung im Bauwesen" mitgearbeitet hat. "Anwendungen wie der Digitale Bautagesbericht funktionieren bereits. Bei der örtlichen digitalen Bauaufsicht sind noch Fragen offen - etwa nach der Leistungserfassung und -abrechnung", erklärt Piskernik.

Während die industrielle Produktion längst von der Planung bis zur Fertigung durchdigitalisiert ist, ist im Baubereich noch Grundlegendes zu tun. Neben der Vielzahl unterschiedlicher Beteiligter - Architekten, Fachplaner, Bauunternehmer, Handwerker - verzögern auch Systeme, die nicht untereinander kompatibel sind, eine zügige Digitalisierung. Die Folgen: Fehler bei Planung und Ausführung, Terminverzug und Mehrkosten bzw. gänzlich fehlende Daten im Betrieb. Bis es durchgängig intelligente, digitale Gebäudemodelle gibt, die alle Beteiligten einsehen und kollaborativ bearbeiten können, sind also noch einige Hürden zu nehmen.

 

Praxistag am 14. November

Einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der technischen Entwicklung bietet der Praxistag Digitale Baustelle, der am 14. November bei Austrian Standards stattfindet. Zahlreiche Experten zeigen an konkreten Beispielen, wie und wo sich Prozesse auf der Baustelle nutzbringend digitalisieren lassen. Melanie Piskernik und ihr Kollege Harald Urban von der TU Wien geben dabei einen Überblick über digitale Leistungs- und Qualitätssicherungstools und beschreiben den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) und Augmented Reality auf der Baustelle.

 

Praxistag Digitale Baustelle

VR-Brillen, Drohnen, Apps & Tablets im Baustelleneinsatz

14. November 2019, 9:00 - 16:30 Uhr

Austrian Standards, 1020 Wien

Informationen und Anmeldung:

https://seminare.austrian-standards.at/detail/56605

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Mirjana Verena Mully, Head of Communications

Mirjana Verena Mully

Head of Communications